Joanna, unsere Chefin in Himo, holte uns ab und wir bekamen einen sehr herzlichen Empfang in der Holy-Spirit-Community. Wir haben ein eigenes Zimmer mit zwei Betten und einem angeschlossenen Bad und einer „richtigen“ Toilette bekommen. Da war ich schon sehr froh! Das ganze Haus hat einen Innenhof und die einzelnen Zimmer liegen, wie in einem Kreuzgang, um den Innenhof herum. Das ist wirklich sehr schön, da man nur aus seinem Zimmer raus muss, um an der frischen Luft zu sein und um abends Sterne zu sehen. Was noch besser ist, dass wir nur ein paar Schritte aus der Haustür machen müssen, um den Kilimanjaro zu sehen, wenn er nicht mit Wolken verhangen ist. Er sieht in Wirklichklichkeit noch besser aus als auf den Fotos. Und, wer wusste es, er hat zwei Gipfel.
Sowieso ist die Umgebung hier wunderschön. Es gibt noch einige andere Berge, die die Umgebung wie in König der Löwen erscheinen lassen. Sehr schön sind auch die Sonnenuntergänge, die man direkt hinter dem Haus bewundern kann und das immer außer an Regentagen.
Die Schwestern sind sehr behütend und sie haben viel Angst, dass uns was passiert. Doch mittlerweile sind wir schon alleine mit dem Dalla-Dalla (so nennt man heir die Kleinbusse) nach Moshi gefahren und wir können jetzt auch alleine von unser Community aus nach Himo -City laufen. Das vereinfacht vieles.
Unser Arbeitstag verläuft hier eigentlich so, dass wir Vormittags mit in der Schule helfen und Nachmittags einigen Schwestern beibringen mit dem Computer zu arbeiten. Später, wenn wir besser Kisuaheli sprechen, sollen wir den Schwestern dann noch Englisch und Deutsch beibringen. In der Schule haben wir in der ersten Woche noch zugehört, um zu lernen, wie die Lehrer hier so arbeiten. Doch in der zweiten Woche mussten wir teilweise auch schon selber unterrrichten, da die Lehrer nicht immer da waren. Jetzt sind erstmal Sommerferien und bis Mitte Januar bleibt die Schule geschlossen. Das heißt Vormittags müssen wir uns jetzt unsere Arbeit selber suchen. Heute haben wir z.B. Für die Community Bettlaken gewaschen, aufgehängt und gebügelt. Das Waschen mit der Hand ist ganz schön aufwendig und die Wäsche wird auch nicht ganz so sauber wie mit der Maschine. Doch heute hat alles gut geklappt.
Das jetzt gerade Advent ist, merkt man hier garnicht, denn Bräuche, wie unseren Adventskranz, gibt es nicht. Allerdings habe ich vorher einige kleine Adventskalender geschenkt bekommen, wodurch dann bei uns doch ein bisschen Adventsstimmung aufkommt. Letzte Woche haben Christine und ich auch ein paar Zutaten für Plätzchen gekauft und nächstes Wochenende versuchen wir uns am Backen. Ich bin schon sehr gespannt wie Weihnachten hier gefeiert wird, aber soll wohl ganz anders sein. Man schenkt wohl nur Weihnachtskarten. Also wollten Christine und ich in den nächsten Tagen mal versuchen Weihnachtskarten zu basteln.
Ich hoffe, dass viele eurer Fragen geklärt werden konnten und ihr nun wisst, wie ich hier so lebe.
Ich wünsche euch noch eine besinnliche Adventszeit, ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ich freue mich über jede E-mail/Postkarte/Brief. :)
Dorothea