Herzlich Willkommen



"Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren." André Gide

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Zwischen Weihnachten und Silvester

Hallo liebe Leser,
Mir gehts hier weiterhin wirklich gut.
Weihnachten war eine spannende Erfahrung aber weit nicht so spektakalär wie in Deutschalnd. Doch wir haben uns mit Kekse backen und an Weihanchten sogar Kartoffelklöße das Leben hier ein bischen versüßt :)
Morgen fahren wir nun nach Arusha da wir dort bei andern Freiwilligen Silvester feiern werden.
Gestern gabs noch ein weiteres Highlight und zwar ist gestern nacht hier ein Kälbchen auf die Welt gekommen. Voll gut!!!
Letzte Woche habe ich in unsere Postbox geguckt und leider musst ich festestellen dass wieder garnichts für mich darin zu finden war. Also ist hier nun ein kleiner Aufruf: Ich freu mich sehr über Post!!!! Es kann auch einfach nur eine Karte sein... :D
Adresse:
Dorothea
Holy Spirit Community
Säkularinstitut for Woman
Postbox 8563 Moshi
Tanzania

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2011.
Viele sonnige Grüße aus Tansania

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Erster Rundbrief

hier kommt nun zu den Bildern auch der ausführliche Bericht:

Hallo lieber Unterstützerkreis, Familie, Freunde und Verwandte,
jetzt bin ich schon 5 Wochen in Afrika und es gibt viel zu berichten. Die Reise mit dem Flugzeug war schon echt aufregend und am Mittwochmorgen (10.11) kamen wir in Uganda, wenn auch leicht übermüdet, im Emmaus Center an. Dort hatten wir eine super Unterkuft, die im Allgemeinen echt luxuriös war. Zum Eingewöhnen in das afrikanische Leben war es genau das Richtige. In den 5 Tagen unseres Aufenthalts gingen wir ein paar mal auf den Markt in einem nahegelegenen Dorf, um erste Erfahrungen beim Handeln zu sammeln.  Das war schon wirklich spannend und sehr anders. Woran man sich stark gewöhnen muss, ist, dass alle Menschen einen anstarren und „Mzungu“ rufen. Das Tolle am Emmaus Center war, dass dort ganz viele Kinder leben, die immer beschäftigt werden wollten und mit denen wir oft spielen konnten. Am folgenden Montag fuhren wir, die tansanischen Freiwiligen, mit dem Bus von Uganda/Kampala durch Kenia nach Tansania/Dar es Salam. Die Fahrt war total anstrengend doch man konnte ganz verschiedene Landschaften sehen, viele Berge und Städte und es war einfach traumhaft. Nicht ganz so schön war, dass ich und Christine in der letzten Reihe des Busses saßen und wir nach 34 Stunden Busfahrt gut durchgeschüttelt waren, denn bei jeder Erhebung auf der Straße (und die Straßen sind wirklich schlecht) wurden wir aus dem Sitz gedrückt und sprangen immer auf und ab. An Schlaf war da nicht zu denken. In Dar es Salam angekommen, lebten wir ebenfalls in einem katholischen Zentrum namens Agape Center, was nochmal ein Unterschied zu Uganda war. Das Haus war viel einfacher und man musste sich doch erstmal an den Rohbau gewöhnen. Dort war unsere Gruppe ein paar Mal direkt in Dar es Salam und das war echt aufregend in die Menschenmassen einzutauchen, was durch die weiße Hautfarbe nicht ganz einfach ist. Wirklich schön an Dar es Salam sind die vielen Palmen, die bei der Hitze besonders gut gedeihen. Am letzten Tag im Agape Center fuhren wir an den Indischen Ozean. Und das war wirklich traumhaft, wie man es nur aus dem Fernsehen kennt: Blaues, warmes Wasser, weißer, weicher Sand und viele Palmen. Am nächsten Tag mussten wir uns doch alle voneinander verabschieden, da nun jeder in seine Einsatzstelle fuhr. Ich bin mit Christine, meiner Einsatzstellenpartnerin, und vier anderen Freiwilligen in den Norden Tansanias gefahren.
Joanna, unsere Chefin in Himo, holte uns ab und wir bekamen einen sehr herzlichen Empfang in der Holy-Spirit-Community. Wir haben ein eigenes Zimmer mit zwei Betten und einem angeschlossenen Bad und einer „richtigen“ Toilette bekommen. Da war ich schon sehr froh! Das ganze Haus hat einen Innenhof und die einzelnen Zimmer liegen, wie in einem Kreuzgang, um den Innenhof herum. Das ist wirklich sehr schön, da man  nur aus seinem Zimmer raus muss, um an der frischen Luft zu sein und um abends Sterne zu sehen. Was noch besser ist, dass wir nur ein paar Schritte aus der Haustür machen müssen, um den Kilimanjaro zu sehen, wenn er nicht mit Wolken verhangen ist. Er sieht in Wirklichklichkeit noch besser aus als auf den Fotos. Und, wer wusste es, er hat zwei Gipfel.
Sowieso ist die Umgebung hier wunderschön. Es gibt noch einige andere Berge, die die Umgebung wie in König der Löwen erscheinen lassen. Sehr schön sind auch die Sonnenuntergänge, die man direkt hinter dem Haus bewundern kann und das immer außer an Regentagen.
 Hier werden wir wirklich verwöhnt. Es gibt gutes Essen und alle kümmern sich gut um uns. Die Schwestern haben hier viel Land zur Verfügung was sie zu Selbstversorgern macht und auch eine Einnahmequelle darstellt, da auch für den Verkauf auf dem Markt geerntet wird. Außerdem gibt es noch Kühe, Hühner und viele Kaninchen. Letzte Woche durfte ich dann mal ausprobieren selber zu melken. Fazit: Hat Spaß gemacht, sieht aber leichter aus, als es ist.
Die Schwestern sind sehr behütend und sie haben viel Angst, dass uns was passiert. Doch mittlerweile sind wir schon alleine mit dem Dalla-Dalla (so nennt man heir die Kleinbusse) nach Moshi gefahren und wir können jetzt auch alleine von unser Community aus nach Himo -City laufen. Das vereinfacht vieles.
Unser Arbeitstag verläuft hier eigentlich so, dass wir Vormittags mit in der Schule helfen und Nachmittags einigen Schwestern beibringen mit dem Computer zu arbeiten. Später, wenn wir besser Kisuaheli sprechen, sollen wir den Schwestern dann noch Englisch und Deutsch beibringen. In der Schule haben wir in der ersten Woche noch zugehört, um zu lernen, wie die Lehrer hier so arbeiten. Doch in der zweiten Woche mussten wir teilweise auch schon selber unterrrichten, da die Lehrer nicht immer da waren. Jetzt sind erstmal Sommerferien und bis Mitte Januar bleibt die Schule geschlossen. Das heißt Vormittags müssen wir uns jetzt unsere Arbeit selber suchen. Heute haben wir z.B. Für die Community Bettlaken gewaschen, aufgehängt und gebügelt. Das Waschen mit der Hand ist ganz schön aufwendig und die Wäsche wird auch nicht ganz so sauber wie mit der Maschine. Doch heute hat alles gut geklappt.
Das jetzt gerade Advent ist, merkt man hier garnicht, denn Bräuche, wie unseren Adventskranz, gibt es nicht.  Allerdings habe ich vorher einige kleine Adventskalender geschenkt bekommen, wodurch dann bei uns doch ein bisschen Adventsstimmung aufkommt. Letzte Woche haben Christine und ich auch ein paar Zutaten für Plätzchen gekauft und nächstes Wochenende versuchen wir uns am Backen. Ich bin schon sehr gespannt wie Weihnachten hier gefeiert wird, aber soll wohl ganz anders sein. Man schenkt wohl nur Weihnachtskarten. Also wollten Christine und ich in den nächsten Tagen mal versuchen Weihnachtskarten zu basteln.
Ich hoffe, dass viele eurer Fragen geklärt werden konnten und ihr nun wisst, wie ich hier so lebe.
Ich wünsche euch noch eine besinnliche Adventszeit, ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ich freue mich über jede E-mail/Postkarte/Brief.     :)  
Dorothea